Mathias Gohlke
Neobroker im Blick
Mit „Quickwins“ auf Mittelabflüsse reagieren
Allein in 2024 werden für die Sparkassen-Finanzgruppe Mittelabflüsse von rund 4 Milliarden Euro in Zusammenhang mit Neobrokern gebracht. Im gleichen Zeitraum wurden bei den Sparkassen in Deutschland 5,4 Milliarden Euro in Wertpapieren angelegt. Demgegenüber steht eine Summe von rund 5,4 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum, die bei den Sparkassen in Wertpapieren angelegt wurde. Die Relevanz des Themas für Sparkassen wird damit ebenso deutlich wie die Notwendigkeit, sich im Wertpapiergeschäft für die Zukunft zu wappnen.
Neobroker – ein gefährlicher Hype?
Neobroker gewinnen immer mehr an Popularität, besonders bei jungen technikaffinen Anlegerinnen und Anlegern. Häufig überzeugen sie mit niedrigeren Gebühren, einem umfangreichen ETF-Angebot und einer benutzerfreundlichen, digitalen Plattform. Doch Verbraucherschützer betonen, dass der schnelle Handel über Apps zu impulsiven Entscheidungen führen kann. Gerade unerfahrene Anleger sollten sich zudem Risiken wie der Volatilität der Märkte bewusst sein und nicht nur dem Hype folgen.
Sparkassen punkten mit Service und Nähe
Sparkassen können Kundinnen und Kunden Sicherheit und Vertrauen vermitteln, indem sie ihr persönliches Service-Angebot, ihr breites Dienstleistungsspektrum, ihr dichtes Filialnetz und ihre Bildungsangebote selbstbewusst in den Vordergrund rücken. Besonders unerfahrenen Anlegern bietet dieses Angebot eine gute Orientierung – und Sparkassen bleiben mit ihren Kunden im Gespräch!
Was Neobroker können, können Sparkassen auch
Sparkassen können aber auch für junge technikaffine Anleger attraktiv werden: etwa mit niedrigen Gebühren, einem interessanten ETF-Angebot, Kostentransparenz und benutzerfreundlichen Apps mit innovativen Funktionen.
Von Good Practice der Sparkassen profitieren
Konkrete Good-Practice-Beispiele liefern bereits die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt mit einer erhöhten preislichen Attraktivität ihres Sparkassendepots und die Sparkasse KölnBonn mit dem aktiven Angebot von ETFs oder der S Broker-Lösung. Flankierende Vertriebskampagnen zu diesen Themen sind für 2025 bereits eingeplant.
Jetzt sieben „Quickwins“ umsetzen
Im Rahmen der DSGV-Depotstrategie wurden insgesamt 22 mögliche Maßnahmen als Antwort auf die Neobroker-Situation besprochen. Der DSGV möchte den Sparkassen am 18. November 2024 hierzu einen Blick in seine Werkstatt ermöglichen.
Bereits jetzt stehen sieben Maßnahmen – sogenannte Quickwins – zur kurzfristigen Umsetzung bereit. Sie finden diese im OSV-Maßnahmenbaukasten.